Wenn Microsoft im März 2017 das Creators Update für Windows 10 freigeben wird, wird es natürlich auch die eine oder andere Neuerung geben. Manches ist schon bekannt, im Zentrum sollen dabei Techniken für die Kreativität stehen, speziell im Bereich 3D. Anderes ist noch Spekulation.
Konkret wird es eine neue Version der Paint App geben und Dank dem Namen “Paint 3D” ist auch zu erkennen, welche neuen Features es in der App geben wird. 3D soll aber auch in anderen Anwendungen wie in PowerPoint oder dem Edge Browser Einzug halten. Gleichzeig wird es wohl auch günstiges Mixed-Reality Zubehör wie eine VR-Brille für rund 299 Dollar geben.
Auch die Online Zusammenarbeit wird in verschiedenen Bereichen weiter vorangetrieben. Für Gamer wird die neue Streaming Plattform “Beam” das Streaming von Spielen erleichtern und mithilfe einer Arena-Funktion wird man dann seine eigene Online-Mulitplayer-Turniere ausrichten können. Und über die “MyPeople” Funktion wird es möglich sein, Kontakte an die Taskleiste anzuheften. Anschließend kann man dann Dokumente und andere Elemente per Drag and Drop über E-Mail, Skype oder Xbox Live an diese Personen weiterleiten.
Zum Motto “Creators Update” passt auch der neue “Groove Music Maker”, an dem Microsoft offenbar arbeitet. Ob es sich dabei um eine ausgereifte App wie “Garage Band” von Apple handelt und damit um ein schon halbwegs professionelles Tool, oder eher um eine Spielerei für kurze Audioclips, ist bislang nicht klar. Hier muss man warten, bis es die App in die Preview Versionen von Windows 10 schafft.
In einigen Videos war auch eine überarbeitete Version des Windows Defenders zu sehen. Bisher handelte es sich hier um eine klassische Win32 Desktop Anwendung. Im Video sah es eher nach einer Universal App aus, wodurch sich der Defender zukünftig leichter über die Store Funktionalität aktualisieren lassen würde. Aber auch eine neue Erkennungsfunktion wird wohl Einzug enthalten sein. Die Advanced Threat Protection (ATP), die vor allem Bedrohungen aufspüren soll, welche die vorhandenen Schutzfunktionen überwunden haben, kann künftig auch vor Kernel-Level-Exploits und ausschließlich im Speicher ausgeführten Schadprogrammen warnen.
Außerdem soll das Creators Update wohl Funktionen enthalten, welche die Verwaltung von Apps auf mobilen Geräten ermöglichen wird und so die Trennung von geschäftlichen und privaten Inhalten ohne den Einsatz einer Mobile-Device-Management Lösung ermöglichen wird. Ob die Container-basierte Isolierung von Objekten im Edge Browser ebenfalls schon fertig sein wird, oder erst im nächsten Update gegen Herbst 2017 folgen wird, ist noch nicht klar.
Ziemlich sicher Einzug halten wird wohl die neue Unified Update Platform (UUP). Wesentliche Änderung ist dabei die Verringerung der Größe der Updates. Wurden bisher bei den großen Aktualisierungen wie dem Creators Update oder zuvor dem Anniversary Update praktisch die komplette Windows 10 Version heruntergeladen, sorgen bei UUP differentielle Downloads dafür, dass die Downloads bis zu 35% kleiner werden, weil im Wesentlichen nur noch jene Änderungen, die seit dem letzten Update durchgeführt worden sind, übertragen werden. Nicht wie bisher der komplette Build.
Ein paar kleinere Neuerungen wird es auch im Info Center geben, wo es zukünftig wohl Schieberegler für die Helligkeit und Lautstärke geben wird. Und wer sich darüber geärgert hat, dass sich als Akzentfarbe bisher nur aus einigen von Microsoft vorgegebenen Farben auswählen ließ, der darf sich darüber freuen, dass man zukünftig die Farben beliebig auswählen darf. Kommen wird wohl außerdem ein Nachtmodus (Blue Light), welcher einen Blaulichtfilter aktiviert um die Farbabstimmung wärmer zu machen. Soll wohl Auswirkungen auf das Wohlbefinden vor dem Zubettgehen haben und so das Einschlafen erleichtern.
Ganz neu ist das Gerücht, dass man zukünftig Automatische Updates nicht mehr nur zurückstellen kann (Defer), sondern für 35 Tage komplett aussetzen kann. Ist die Funktion aktiviert, sollen nur noch Updates für den Defender erfolgen, alles andere wird komplett ausgesetzt. Ganz nett, da man so auf das ein oder andere Problem reagieren könnte, welches Microsoft bisher bei der Verteilung seiner “Zwangsupdates” hatte. Besser wäre es natürlich, wenn man sich dem Problem grundsätzlich annehmen würde oder es dem Anwender wieder erlauben würde selbst zu entscheiden welche Updates installiert werden sollen.