Auf dem Mobile World Congress 2019 (MWC) in Barcelona wurde der neue USB 3.2 Standard vorgestellt. Eigentlich ein tolle Geschichte, immerhin verspricht er eine Verdoppelung der Übertragungsraten auf 20 Gbit/s.
Nur bei der Namensgebung hat das USB Implementers Forum (USB-IF) irgendwie ins Klo gegriffen. Wer glaubt es würde nun das ursprüngliche USB 3.0 aus dem Jahr 2008, das bisherige USB 3.1 aus dem Jahr 2013 und eben das neue USB 3.2 geben, der irrt. Es gibt nur noch USB 3.2, aber eben in den Varianten Gen 1, Gen 2 und Vorsicht… Gen 2.2.
Schon im Jahr 2013 mit der Einführung von USB 3.1 gab es die erste Umbenennung, auch wenn diese im Alltag kaum verwendet wurde. Aus USB 3.0 wurde USB 3.1 Gen 1 (Generation 1), der neue Standard hieß dementsprechend USB 3.1 Gen 2 (Generation 2). Mit der Einführung von USB 3.2 werden diese beiden älteren Standards nun in USB 3.2 Gen 1 und USB 3.2 Gen 2 umbenannt. So weit so gut. Wer nun allerdings gedacht hat, die aktuell neuste Entwicklungsstufe würde nun USB 3.2 Gen 3 heißen, lag natürlich falsch. Wie wir mittlerweile wissen, heißt die neuste Spezifikation USB 3.2 Gen 2.2. Die Namensgebung lehnt sich an die Anwendung zweier Adernpaare im USB-C-Stecker an, bei USB 3.1 (bzw. jetzt USB 3.2 Gen 2) wird zum Vergleich nur ein Adernpaar zur Datenübertragung genutzt.
Eigentlich hatte das USB Implementers Forum (USB-IF) den Plan, die neue Namensgebung an die Übertragungsraten anzupassen. Wir hätten dann USB 5, USB 10 und USB 20. Damit hätte zumindest der Verbraucher eine Orientierung gehabt. Nun haben wir eben USB 3.2 Gen 1 mit 5 Gbit/s, USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit/s und USB 3.2 Gen 2.2 mit 20 Gbit/s.
Um das Chaos perfekt zu machen, schlägt das USB-IF folgende zusätzliche Markennamen als Bezeichnungen vor. Offensichtlich traut man dem Endverbraucher die eigene Namensgebung nicht zu.
- USB 3.2 Gen 2×2 = SuperSpeed USB 20Gbps
- USB 3.2 Gen 2 = SuperSpeed USB 10 Gbps
- USB 3.2 Gen 1 = SuperSpeed USB 5 Gbps
Nur, in der Praxis werden die Herstelle den verwendeten Port sicher einfach mit USB 3.2 bewerben. Wenn der Anschluss nur 5 Gbit/s liefert werden die Hersteller sicher nicht offensiv von USB 3.2 Gen 1 oder SuperSpeed USB 5 Gbps sprechen. Endverbraucher, welche von der maximalen Datenübertragung profitieren möchten, müssen also selbst recherchieren und auf einen USB-C Port achten, welcher der Spezifikation USB 3.2 Gen 2.2 oder SuperSpeed USB 20Gbps entspricht. Der alte Port USB-A unterstützt übrigens lediglich Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbps und damit bis USB 3.2 Gen 2.
USB 1.x | 12 Mbit/s | |
USB 2.0 | Hi-Speed | 480 Mbit/s |
USB 3.2 Gen 1 (ex. USB 3.0) | SuperSpeed USB 5Gbps | 5 Gbit/s |
USB 3.2 Gen 2 (ex. USB 3.1) | SuperSpeed USB 10Gbps | 10 Gbit/s |
USB 3.2 Gen 2.2 | SuperSpeed USB 20Gbps | 20 Gbit/s |
Interessante Details zum verwendeten USB-C Verbinder und der Kabelbelegung findet ihr für den alten USB 3.1 Standard und für die neue USB 3.2 Spezifikation auf der Seite von infotip.de.
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